,,Männer! Geht es euch gut?‘‘, rief Captain Jake Blue, während er seinen Fuß auf einen Holzpflock stellte, der im Sandhaufen steckte, in dem die Piraten eben erst gelandet waren. ,,Alles noch dran.‘‘, antwortete Mr. Briggs, der sich Sand aus den Haaren schüttelte. ,,Bei mir auch‘‘, sagten Eddy und Selim im Chor. Robin dagegen jammerte: ,,Mein Holzbein ist weg! Hat jemand es gesehen?‘‘ ,,Ja‘‘, sprach Selim, ,,unter dem Fuß vom Captain.‘‘ Erst jetzt fiel Captain Blue das Stück Stoff am Holzpflock auf. ,,Und ich hatte mich schon gewundert, was ein Holzpflock hier im Sand macht.‘‘, murmelte er, während er seinen Fuß vom Holzbein nahm, ,,Tut mir leid, Robin.‘‘ ,,Macht nichts, macht nichts.‘‘ Überglücklich zog der Einbeinige das künstliche Bein aus dem erstaunlich weichen Sand und ließ sich in ebenjenen plumpsen, um seine hölzerne Prothese wieder zu befestigen. ,,Hmm… Wie kommt denn dieser riesige Haufen Sand ins Innere des Berges?‘‘, überlegte Eddy. ,,Wahrscheinlich Erosion. Aber ist auch egal. Hauptsache, der ist überhaupt da, sonst wäre die Sache schlimm ausgegangen.‘‘, versuchte Mr. Briggs zu erklären, während er zum Captain ging. ,,Ich wünschte, auf der Karte wäre auch das Innere dieses Berges eingezeichnet…‘‘, seufzte Jake, während er Serafinas Karte, die er zur Insel mitgenommen hatte, aufrollte. ,,Ach, keine Sorge, Captain‘‘, meinte Briggs und legte dem Piratenkapitän eine Hand auf die Schulter, ,,wir finden das Sonnenjuwel auch so.‘‘ ,,Leute, seht mal! Da vorne leuchtet was!‘‘, rief Eddy und deutete auf eine Art Höhleneingang. Aus diesem kam tatsächlich ein Schimmern. ,,Könnte das…‘‘, flüsterte Captain Blue, während er und die anderen sich dem Eingang näherten. ,,Das scheint von weiter hinten zu kommen. Na los, lasst uns dieses unterirdische Höhlensystem erforschen!‘‘, drängte Robin. ,,Jaja, machen wir ja…. Was zum…?‘‘. Unter dem Fuß von Mr. Briggs ertönte ein Klacken. ,,Aaah!‘‘, schrie Selim, der vorausgegangen war, plötzlich. Direkt vor den Füßen des Türken hatte sich eine Grube aufgetan, dessen Boden von spitzen Stalagmiten übersät war. ,,Oh, dieser Stein hat wohl ’nen Mechanismus ausgelöst. Wie kommen wir jetzt da hinüber?‘‘, fragte Briggs. ,,Tja, hmm… Ich hab’s. Wir machen mal wieder was Riskantes. Die Abstände zwischen den Stalagmiten sind gar nicht mal so schmal. Wir klettern da runter und schlängen uns zwischen ihnen durch, um dann auf der anderen Seite wieder hochzuklettern.‘‘, meinte Captain Jake Blue. ,,Das… könnte, wenn wir vorsichtig sind, klappen.‘‘, murmelte Briggs, ,,Also gut, Captain.‘‘ ,,Aber die Dinger sind gerade mal kniehoch.‘‘, sagte Eddy zögerlich, ,,Was, wenn einer von uns stolpert?‘‘ ,,Ach, Eddy. Ich sagte doch, dass es riskant ist. Wir müssen halt gut aufpassen und jeden einzelnen Schritt gut überlegen.‘‘, versuchte Jake Blue den Kämpfer mehr schlecht als recht zu beruhigen. ,,O-okay, wenn’s denn sein muss.‘‘ Nacheinander kletterten die Männer in die Grube und bewegten sich vorsichtig zwischen den Stalagmiten hindurch. ,,Vooorsichtiiiig…‘‘, raunte Selim immer wieder. ,,Selim, lass es bitte!‘‘, jammerte Eddy, ,,Meine Nerven sind eh schon zum Zerreißen gespannt!‘‘ ,,Okay, okay, tut mir ja leid.‘‘ Als sie sicher an der anderen Seite angelangt und hinaufgeklettert waren, bemerkte Robin es als Erster: ,,Das Licht ist stärker geworden… Seht nur!‘‘ Auf einem steinernen Podest ruhte ein faustgroßes Juwel, welches strahlte wie die Sonne. Das sagenumwobene Sonnenjuwel! ,,Endlich!‘‘, jubelte der Captain. ,,Da hinten ist ein weiterer Gang. Garantiert führt der ins Freie, ich spüre Wind!‘‘, rief Selim seinen Kameraden zu. ,,Bestens. Greifen wir uns den Klunker und dann nichts wie weg hier!‘‘, befahl Captain Jake Blue. Zu sich selbst murmelte er: ,,Geliebte Marcia… Die echte Sonne ist‘s zwar nicht. Aber ich weiß, du wirst dich freuen…‘‘